Zähneknirschen

Was deine Nackenschmerzen mit Zähneknirschen zu tun haben können


🎯 Wachst du morgens schon wie gerädert auf?


🎯 Dein Nacken ist verspannt, der Kopf tut weh und die Schläfen sind empfindlich?


🎯 Wenn du deinen Mund öffnen möchtest, dann macht es Knackgeräusche?


🎯 Oft spürst du einen lästigen Druck auf deinen Ohren oder hast sogar Ohrgeräusche?



In diesem Beitrag möchte ich dir Antworten geben auf die Fragen:


  • Woher kommt das?
  • Was sind mögliche Folgen?
  • Was kannst du dagegen tun?


Als allererstes möchte ich dich beruhigen: Du bist nicht alleine damit. Etwa jeder fünfte Mensch knirscht mit den Zähnen – häufig unbewusst nachts im Schlaf, aber auch bewusst wahrnehmbar tagsüber. Es ist sogar so, dass Wachbruxismus bei Erwachsenen häufiger vorkommt als Schlafbruxismus.


Unter Bruxismus versteht man eine sich wiederholende Aktivität der Kaumuskulatur, die durch Zähneknirschen oder Pressen der Kiefer aufeinander gekennzeichnet ist. 

 



Unsere Kaumuskeln – wahre Kraftpakete



Die Kaumuskeln gehören zu den kräftigsten Muskeln in unserem Körper. Sie können durchschnittlich einen Wert von etwa 800 Newton pro Quadratzentimeter erreichen. Das bedeutet eine Beißkraft von 80 Kilogramm. Mehr als ein Wolf, der mit etwa 60 Kilogramm zubeißen kann!


Die tatsächlich angewendeten Kräfte beim Zerkleinern von Nahrung liegen bei 20-35 N. Unter Stresseinwirkung kommt es bei Bruxismus zu einer Steigerung der Kräfte um 300 % bis 600 % und damit zu Kräften von bis zu 800 N Untersuchung zur Evaluation der Muskelkraft des M. masseter und M. temporalis anterior bei unterschiedlichen Registrierverfahren (core.ac.uk).


Zu den Kaumuskeln gehören vier Muskeln:


  • M. masseter: Ihn kannst du folgendermaßen ertasten: Lege deine Hände auf die Wangen vor deinen Ohren und beiß dann kräftig zu.                                   Nun kannst du unter deinen Händen spüren, wie die Masseter-Muskeln unter deinen Händen hart werden.

 

  • M. temporalis: Lege deine Hände vor die Ohren und rutsch dann weiter hoch auf die Schläfen. Wenn du kräftig zubeißt, kannst du die                                    Anspannung deiner Temporalis-Muskeln spüren unter den Händen.

 

  • Mm. pterygoidei (medialis + lateralis): sie liegen an der Innenseite des Unterkiefers und sind nur vom Mundinnenraum zu ertasten.

 

Von Verspannungen betroffen sind überwiegend der Masseter- und der Temporalismuskel. Kommt es zu einseitigen Spannungen, gerät der Kauapparat aus der Balance, was Auswirkungen auf den ganzen Körper nach sich ziehen kann.

 

 

 

Ursachen für Zähneknirschen



Als mögliche Ursachen kommen in Frage:


  • Emotionaler Stress
  • Seelische Belastungen wie z.B. Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Reflux (Rückfluss von Magensäure)
  • Konsum von Nikotin, Alkohol, Koffein, Drogen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten


Zahnfehlstellungen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.


Innere Anspannung und Stress verarbeiten wir oft unbewusst in unseren Träumen. Im Schlaf kommt es dann bei vielen zu Zähneknirschen, wodurch starke Kräfte auf die Kiefergelenke einwirken.


Insbesondere aber das Zähneknirschen tagsüber wird mit sozialem Stress wie zum Beispiel familiären oder beruflichen Belastungen in Zusammenhang gebracht.


Was viele nicht wissen: Das kann sich mit der Zeit auf den ganzen Körper auswirken!


Zahlreiche Studienergebnisse zeigen eine Korrelation zwischen emotionalem Stress und Bruxismus auf. Das höhere Stresslevel wurde über die Cortisolmessung im Speichel nachgewiesen.

Relationship Between Sleep Bruxism and Stress Determined by Saliva Biomarkers - PubMed (nih.gov)

 

Die neue Lebenssituation in Zeiten von Corona schafft bei vielen Menschen zusätzliche Sorgen, Anspannungen und vermehrten Stress. In einer Querschnittsstudie vom November 2020 konnte verdeutlicht werden, dass die COVID-19 Pandemie für viele Menschen eine psychische Belastung darstellt.


Deutlich erhöhte Symptome zeigten sich in allen Dimensionen weit verbreitet:


65% der Befragten empfinden aufgrund der Pandemie seelischen Stress

59% fürchten sich davor, sich mit COVID-19 zu infizieren

45% berichten von erhöhter Ängstlichkeit

14% von depressiven Symptomen.

Increased generalized anxiety, depression and distress during the COVID-19 pandemic: a cross-sectional study in Germany - PubMed (nih.gov).


Im Alltag reden wir oft von „Aushalten“, „Durchhalten“ oder „Zähne zusammenbeißen!“  - und das spiegelt uns unser Körper meist wider.

 


Folgen von Zähneknirschen



Welche der folgenden Symptome kannst du an dir selbst entdecken?


  • Verstärkter Abrieb der Zahnsubstanz
  • Überempfindlichkeit der Zähne
  • Schmerzende Kaumuskeln im Wangen- und Schläfenbereich
  • Verdickung der Kaumuskeln – „Hamsterbacken“
  • Überlastung der Kiefergelenke
  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Verspannungen und Bewegungseinschränkungen im Nacken, den Schultern, der Wirbelsäule und im Becken

 



Kauapparat und Nacken



Das Kausystem ist ein Teil unseres Bewegungsapparates. Der Unterkiefer ist über die Mundbodenmuskulatur mit der Schulterregion und der Oberkiefer über die Schädelknochen mit der Nackenmuskulatur verbunden. Meist spüren wir deshalb die Auswirkungen des Zähneknirschens als erstes in unserer Schulter-Nacken-Region. Bewegungseinschränkungen in unserer Halswirbelsäule oder auch Kopfschmerzen machen sich bemerkbar.


Kiefer, Nacken und Schultern haben aufgrund ihrer Nachbarschaft einen wechselseitigen Einfluss aufeinander.


Mein Tipp: Wenn Du unter wiederkehrenden Kopfschmerzen leidest oder deine Beschwerden im Schulter-Nacken-Bereich durch eine                                    Therapie nicht besser werden, solltest Du auch den Kiefergelenkbereich einmal untersuchen lassen.


Aber diese Überanspannung in unserer Kaumuskulatur breitet sich nicht nur lokal, sondern auf Dauer auch weiter nach unten in unserem ganzen Körper aus. Haltungsstörungen in unserem Bewegungsapparat wie Beckenasymmetrien, Beckenverwringungen oder Beinlängenunterschieden sind mögliche Konsequenzen.

 



Therapie bei Zähneknirschen



Bei chronischem Bruxismus ist eine interdisziplinäre Behandlung sinnvoll. Ein Zahnarzt kann zum Schutz der Zähne eine Aufbissschiene für die Nacht erstellen. Diese muss individuell gut angepasst sein.


In der ganzheitlichen Therapie schauen wir nach den möglichen Ursachen für das Zähneknirschen. Liegt eine erhöhte Stressbelastung vor, dann sind entspannende Maßnahmen sowie eine Anleitung zur Verhaltensänderung im Sinne von Stressmanagement erfolgversprechend.


Einen Verzicht oder eine deutliche Reduktion von Nikotin, Alkohol und Koffein empfehle ich dir dringend.

 



Was du selbst tun kannst bei Zähneknirschen



Schenke dir Momente der Aufmerksamkeit, in denen du dich selbst beobachtest:


  • Wo im Alltag hast du Stress?
  • Hast du ein Ausgleichsventil?
  • Wie nimmst du deinen Kiefer wahr? – Tipp: Die Zähne sollten sich in Ruhe nicht berühren, die Zunge liegt locker oben am Gaumen und presst nicht gegen die Zähne, der Atem fließt durch die Nase, auch bei körperlicher oder geistiger Anstrengung

 



Wie ich dich unterstützen kann



Bei der Diagnostik ist mir die genaue Untersuchung deiner Körperstatik, das heißt deiner Körperhaltung sehr wichtig.

Wir schauen uns genau an, was die unterschiedlichen Ursachen für deine Beschwerden sein können und packen so das Problem an der Wurzel an.


Wir beleuchten die komplexen Vorgänge in deinem Körper im Zusammenhang mit deinen Beschwerden und ich erkläre sie dir ausführlich. So kannst du deinen Körper und deine Beschwerden leichter verstehen.


Mit einer ganzheitlichen Behandlung, die deine Körperwahrnehmung schulen wird, sorgen wir für eine nachhaltige Veränderung.

Wichtig ist, dass du deinem Körper in dieser Phase Zeit und Aufmerksamkeit schenkst.


Aus meinem Behandlungsrepertoire erstelle ich einen individuellen Therapieplan für dich.


Durch strukturelle und energetische Techniken können sich:


  • Verspannungen in deiner Muskulatur und im Bindegewebe lösen
  • die Koordination deines Kiefergelenkes sowie das funktionelle Zusammenspiel zwischen Kiefer, Halswirbelsäule und Schultergürtel verbessern
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in deinem Nacken und Kiefer reduzieren
  • deine Körperhaltung optimieren

 

Vereinbare gerne ein kostenloses Erstgespräch mit mir, bei dem du mir deine Fragen stellen kannst.


                                                        

Wichtig ist mir aber auch, dich dabei zu begleiten in die Selbstfürsorge zu kommen. Hierfür lernst du Übungen, die deine Wahrnehmung und Entspannung schulen und die du ganz leicht in deinem Alltag umsetzen kannst.  


Du bist in der Lage, die Signale deines Körpers rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Durch deine verbesserte Körperwahrnehmung bist du dir deiner Grenzen besser bewusst und gewinnst mehr Vertrauen in deine körpereigenen Ressourcen und Potentiale. Somit kannst du Stress viel effektiver vorbeugen.


Du weißt nun, was du in deinem Alltag verändern kannst und hast ein einfaches und alltagstaugliches Übungsprogramm, mit dem du gut für dich selbst sorgen kannst. 

 

Wenn du es erst einmal selbst ausprobieren möchtest, dann empfehle ich dir meine kostenlose Videoserie „Nackenleicht“ – hier lernst du erste einfache Übungen kennen, wie du mehr Leichtigkeit für deinen Nacken schaffen kannst.